Das Jahr 2021 war das zweite Jahr in der Geschichte des Beendorfer Brauhaus. In diesem Jahr haben wir die Gründungsphase abgeschlossen und angefangen, unser Bier – zunächst unser “Beendorfer Altdeutsches”, später auch das “Beendorfer Kupfer” – wöchentlich im Hofverkauf an unsere Kunden zu bringen. Auf dieser Seite wollen wir uns an ein paar der Highlights des vergangenen Jahres erinnern – dabei war nicht annähernd genug Platz und Zeit, all die Dinge zusammenzufassen, die in den letzten 12 Monaten passiert sind.
Beendorfer Kulturscheune
Da sich schon im ersten Jahr des Beendorfer Brauhaus – und noch bevor wir einen Liter Bier verkauft hatten – abgezeichnet hatte, dass auf Dauer der derzeitige Standort zu klein werden würde, haben wir eine Zeit lang überlegt, mit einer größeren Brauerei in die Beendorfer Kulturscheune einzuziehen. Die Kulturscheune ist eine alte Fachwerkscheune im Herzen von Beendorf, die von der Gemeinde in den kommenden Monaten und Jahren zu einem kulturellen Treffpunkt ausgebaut wird. Neben einem Beendorf-Museum sowie Unterkünften für Radwanderer hatten wir gemeinsam mit dem Bürgermeister Hagen Friedrichs überlegt, ob wir nicht auch unser Sudhaus, den Gärkeller, eine Flaschenwaschmaschine und Abfüller dort hineinbekommen würden. Zusätzlich sollte in der Kulturscheune auch ein Ausschank inkl. Biergarten untergebracht werden, so dass damit ein neuer Ort für Veranstaltungen und Feiern geschaffen worden wäre.
Wir haben relativ schnell festgestellt, dass auch die Kulturscheune für das, was für uns für das Beendorfer Brauhaus in Zukunft vorstellen, leider zu klein ist. Wir planen daher derzeit einen Neubau im Beendorfer Gewerbegebiet, wollen aber trotzdem, einen Biergarten in der Kulturscheune betreiben, wenn das Projekt dort weiter fortgeschritten ist. Zusätzlich ist denkbar, dass unser derzeitiges Sudhaus mit allem Zubehör dann einen Platz in den Räumen der Kulturscheune findet in Form einer “Museumsbrauerei”, so dass dann dort Braukurse u.ä. stattfinden könnten.
Eine erste Kulturveranstaltung fand im Sommer 2021 mit der Lesung des neuesten Bandes der Beendorfer Historie statt, die fortführend von Hartmut Schulze verfasst wird. Dazu gab es Live-Musik und Beendorfer Altdeutsches vom Fass. Ein gelungener Start für die Kulturscheune.
Verkaufsstart im März
Nachdem wir im Sommer 2020 die Information erhalten hatten, dass die Situation um die Brauerei am aktuellen Standort problematisch ist, weil nicht abschließend geklärt werden konnte, ob sich an dieser Stelle ein Gewerbe in Form einer Brauerei überhaupt ansiedeln darf, haben eine Reihe von Freunden der Brauerei zu Beginn des Jahres die Dinge in die Hand genommen und eine Unterschriftenaktion durchgeführt. Über diese Aktion, bei der ein Großteil der Beendorfer sich für das Beendorfer Brauhaus ausgesprochen hat, berichtete auch die regionale Presse. Daraufhin wurde verschiedene regionale Politiker auf unsere Situation aufmerksam, so dass uns an einem Abend im Februar auf einmal der Landrat des Börderlandkreis, Martin Stichnoth, sowie Tim Teßmann, mittlerweile Landtagsmitglied in Magdeburg, in der Brauerei besuchten. Gemeinsam konnten wir die noch bestehenden Probleme klären, so dass wir kurz darauf endlich die offizielle Genehmigung hatten, mit dem Verkauf unseres Biers loszulegen.
Am 19. März war dann der erste Verkaufstag. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt unser Bierlager gut gefüllt und waren sicher, dass wir ausreichend Bier gebraut und in Flaschen abgefüllt hatten. Tatsächlich übertraf die Nachfrage an diesem ersten Verkaufstag unsere Erwartungen bei weitem, so dass wir am Ende des Tages vollkommen ausverkauft waren – und leider sogar einige wenige Kunden ohne Bier wieder nach Hause schicken mussten. In der Folge richteten wir ein Vorbestellungssystem ein, das bis heute zuverlässig funktioniert – auch wenn es nach wie vor schwierig ist, auf der Liste der Vorbestellungen zu landen. Für die weiterhin sehr hohe Nachfrage, die unsere Produktionskapazitäten auch nach mehreren Erweiterungen übersteigt, freuen wir uns sehr. Sie bekräftigt uns auch in unseren Bestrebungen, die Geschichte des Beendorfer Brauhauses in den kommenden Monaten und Jahren fortzuschreiben.
Merchandise
Relativ früh im Jahresverlauf wurden wir wiederholt von Freunden des Beendorfer Brauhauses angesprochen, ob wir nicht auch Mützen, T-Shirts, Kapuzenpullis usw. mit dem Logo unserer Brauerei verkaufen könnten. Mittlerweile haben wir eine kleine Auswahl von Merchandise-Artikeln, die wir in unregelmäßigen Abständen erweitern. Bei Interesse an Polohemden, T-Shirts, Fleece-Jacken, Caps und Mützen einfach vor Ort nachfragen oder per E-Mail (info@beendorfer.de) melden.
Erweiterung der Produktionskapzitäten
Unsere Produktionskapazität hängt maßgeblich von der Anzahl und Größe der Gärtanks ab. Während wir im Jahr 2020 von einfachen Edelstahlfässern mit einer Kapazität von 100L zunächst zu einem vernünftigen Gärtank mit einer Kapazität von 420L gewechselt hatten, kamen in der Folge vier weitere Gärtanks mit einem Volumen von 500L hinzu. Im Jahr 2021 haben wir die Gärkapazität unserer (nach wie vor) Mikrobrauerei um zwei zusätzliche 1000L-Gärtanks erhöht. Jedes Mal, wenn ein weiterer Gärtank dazu kam, wurde die Brauerei etwas enger, der monatliche Ausstoß etwas größer – nur die Nachfrage können wir nach vor nicht bedienen.
Mittlerweile holen wir regelmäßig mehrere Tonnen Braumalz aus einer Mälzerei in Erfurt, brauen und füllen wöchentlich ab, um das Optimum aus der aktuellen räumlichen Situation rauszuholen. Der nächste Schritt ist dann tatsächlich der geplante Neubau mit einem deutliche größeren Sudhaus sowie einer vielfachen Gärkapazität.
Holzkisten, 6er-Träger und Lebenshilfe
Die Zeit vor der offiziellen Verkaufsgenehmigung im Frühjahr hatten wir natürlich genutzt, uns optimal auf diesen Punkt vorzubereiten. Dazu gehörte neben dem eigentlich Bierbrauen auch das Beschaffen der Flaschen, das Design und der Druck unserer Etiketten sowie eine Entscheidung für unsere Verkaufsgebinde. Wir entschieden uns dafür, unser Flaschenbier zunächst in 12er-Holzkisten zu verkaufen – nach unserer Ansicht ein stimmiger Gesamtauftritt, passend zum Etikett, zum Bier und zu uns. Mittlerweile werden die Holzkisten von der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel produziert, im Verlauf der Zeit kam noch ein Holz-6er-Träger dazu, der immer wieder gerne vor allem als Geschenk gekauft wird. Das einzige Problem mit den Holzkisten ist tatsächlich, dass wir nur einen Bruchteil der Kisten zurückerhalten – viele unserer Kunden scheinen die Kiste mittlerweile für andere Zwecke zu verwenden, sei es als Zeitschriftenhalter oder einfach als Dekoelement.
Veranstaltungen
2021 war auch das Jahr, in dem erstmalig auf Veranstaltungen ausgeschenkt haben. Dazu gehörte neben der Feier zum 100-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Beendorf auch ein Bierwagen beim Schöninger Elmdrive, einer jährlichen Veranstaltung für Oldtimer-Fans aus der Region. Da wir bei diesen Veranstaltungen im Dauereinsatz waren, haben wir leider nur wenige Fotos davon.
Anlieferung unseres Flaschenfüllers
Als wir im Frühsommer 2021 die Option hatten, einen Flaschenabfüller von einer Brauerei in der Nähe von Karlsruhe zu übernehmen, mussten wir nicht lange überlegen. Der Füller passt von der Füllkapazität und -geschwindigkeit perfekt in das Konzept für unseren Neubau, weshalb für schnell zugeschlagen haben. Nachdem der Füller noch ein paar Monate bei seinem Vorbesitzer lagern konnte, konnten wir ihn Anfang Dezember hier in Beendorf in Empfang nehmen. Um das immerhin 6 Tonnen schwere Herzstück des Füllers sicher auf seinen derzeitigen Platz zu bekommen, mussten wir auf die Unterstützung eines Autokrans zurückgreifen und zudem den Papenweg für ein paar Stunden sperren. Auch hier war es wieder toll, wie groß die Unterstützung der Beendorfer Bürger war.
Beendorfer Kupfer
Im Herbst ging unsere zweite Biersorte, das “Beendorfer Kupfer”, in der Verkauf. Beim Kupfer handelt es sich um ein untergäriges, angenehm malziges Bier, dass durch eine etwas dunklere Farbe sowie eine feine Hopfennote besticht. Bei vielen unserer regelmäßigen Kunden hat es sich schnell als Favorit etabliert. Aufgrund der räumlichen Beschränkungen werden wir auf absehbare Zeit pro Woche nur eine unserer beiden Biersorten im Verkauf haben – wir organisieren und planen gerade, wie wir damit im Jahr 2022 bei den Vorbestellungen am besten umgehen können.
Ausblick 2022
Das nächste Jahr wird spannend. Wir gehen davon aus, dass wir noch das gesamte Jahr 2022 am derzeitigen Standort der Brauerei verbringen werden, während nebenbei der Neubau entsteht. Nebenbei wollen wir unser Sortiment erneut erweitern – lasst euch überraschen! Die beste Möglichkeit, die Entwicklungen um das Beendorfer Brauhaus zu verfolgen, ist übrigens Facebook. Neue Entwicklungen landen dort i.d.R. als erstes.
Vielen Dank für das anhaltende Interesse an diesem Projekt, für die gleichbleibend hohe Nachfrage nach unserem Bier und die vielen positiven Rückmeldungen!
Euer Beendorfer Brauhaus